Ist es nicht.
Da sitzt einer der Interim Manager aus unserem Netzwerk im ersten Gespräch. Es geht um eine Vakanz. Und der Kunde sagt: „Sie sind dann also der Berater.“
Das nehmen wir heute gerne zum Anlass, nochmal eine Portion Trennschärfe in die beiden Begriffe zu bringen.
In der Praxis werden „Interim Management“ und „Beratung“ oft gleichgesetzt, das war nicht das erste Mal und wird wohl auch nicht das letzte Mal so gewesen sein, dass so etwas in Erstgesprächen, Projektbriefings oder im Alltag passiert. Und auch wenn es Überschneidungen gibt, sprechen wie hier von zwei sehr unterschiedliche Rollen mit eigenen Aufgaben, Wirkungslogiken und eigener Haltung.
Warum ist die Unterscheidung so wichtig?
Weil Rollenklarheit über Erfolg entscheidet – sowohl auf Unternehmens- als auch auf Mandatsseite. Wenn ein Beratungsauftrag wie ein Interim-Mandat behandelt wird (oder umgekehrt), entstehen Missverständnisse, Friktionen und Fehlallokationen.
Für Unternehmen heißt das:
- Klar definieren, welche Art von Unterstützung gesucht wird
- Die Rolle in Stellenprofilen, Briefings und Gesprächen sauber benennen
- Erwartungshaltungen an Verfügbarkeit, Verantwortung und Einbindung differenzieren

Für Interimer:innen und Berater:innen gilt:
- Die eigene Positionierung schärfen
- Transparenz schaffen über das, was man tut – und was nicht
- Die jeweilige Rolle bewusst kommunizieren und ggf. abgrenzen
Nun aber dazu, was wirklich den Unterschied macht.
Mal plakativ gesprochen:
Beratung liefert Ideen – Interim Management liefert Ergebnisse.
Die klassische Unternehmensberatung wird beauftragt, Konzepte zu entwickeln, Analysen zu fahren, Strukturen zu hinterfragen. Das Ziel ist es, Impulse von außen zu holen, neue Perspektiven zu gewinnen oder strategische Weichenstellungen zu treffen. Oft werden Berater für ihre fachliche Tiefe, Methodenkompetenz oder ihren externen Blick geschätzt. Die Umsetzung bleibt häufig beim Kunden. Berater liefern Handlungsempfehlungen, leiten ggf. noch das Projektmanagement, aber keine operative Umsetzungsgarantie.
Interim Manager:innen hingegen übernehmen Verantwortung. Sie steigen operativ in Projekte oder vakante Führungs- und Linienfunktionen ein, führen Teams, managen Budgets, steuern Veränderungen hands-on. Sie sind nicht nur Ideengeber, sondern Umsetzer, Macher, Treiber. Projekte leiten sie auch. Sie arbeiten mit dem Team, im Team und für das Team – bis das Ziel erreicht ist.
Wo liegen Gemeinsamkeiten – und wo muss ganz klar unterschieden werden?
Sowohl Berater:innen als auch Interim Manager:innen bringen frischen Wind, externes Know-how und den berühmten „Blick von außen“. Beide sind externe Experten auf Zeit, beide kommen, wenn es im Unternehmen Veränderungsbedarf gibt. Auch beim Thema Expertise, analytisches Denken oder Methodenkompetenz gibt es Überschneidungen.
Die Unterschiede liegen in der Form des Mandats und in der Verantwortung.

Berater:innen bleiben (bewusst) außen vor, Interim Manager:innen werden Teil des Unternehmens – zumindest temporär. Während ein:e Berater:in eine Empfehlung ausspricht, steuert ein:e Interim Manager:in aktiv die Umsetzung, führt Teams und übernimmt Verantwortung für das Ergebnis.
Warum brauchen Unternehmen Interim Manager:innen?
Interim Management ist immer dann die richtige Wahl, wenn es darum geht, Fahrt aufzunehmen, Veränderungen durchzusetzen oder Führungslücken zu schließen. Gerade in Phasen von Restrukturierung, Transformation oder schnellem Wachstum ist oft keine Zeit für langwierige interne Neubesetzungen oder für reine Konzeptpapiere.
Typische Einsatzfelder:
- Vakanzüberbrückung in Führungspositionen
- Restrukturierung oder Transformation
- Post-Merger-Integration
- Aufbau neuer Geschäftsbereiche
- Change-Management-Prozesse
Interim Manager:innen bringen Erfahrung, Branchenwissen und Führungsstärke mit, ohne lange Einarbeitung. Er oder sie ist sofort handlungsfähig, übernimmt Verantwortung und steuert das Unternehmen oder den Bereich durch anspruchsvolle Situationen – mit einem klaren Ziel: Erfolg.
Beratung oder Interim Management – wie entscheiden?
Beratung ist sinnvoll, wenn es um
- Strategische Fragestellungen geht
- Marktanalysen, Prozessevaluation oder Change-Konzepte gefragt sind
- Das Unternehmen selbst die Umsetzung übernehmen kann und will
Interim Management ist sinnvoll, wenn
- Schnelle, pragmatische Umsetzung erforderlich ist
- Führung oder Expertise kurzfristig fehlt
- Verantwortung nicht delegiert, sondern übernommen werden soll
Fazit: Gemeinsamkeiten erkennen – Unterschiede bewusst nutzen.
Beide Rollen haben ihre Berechtigung – aber nicht zur gleichen Zeit und nicht für dieselben Aufgaben. Interim Manager bringen Veränderungen ins Unternehmen, Berater bringen Ideen von außen. Interim Management beginnt dort, wo Beratung endet: bei der konkreten Umsetzung und bei der Verantwortung fürs Ergebnis.
Wer den Unterschied versteht, spart Zeit, Geld und Nerven – und sichert sich nachhaltigen Erfolg.
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